Anreise nach London

Nachdem ich morgens die letzten Impfungen bekommen hatte, machte ich mich also auf den Weg nach London. Da der Fährhafen in Calais momentan umgebaut wird, wurde meine gebuchte Fähre kurzfristig nach Dünkirchen verlegt. Dort gut angekommen stellte ich mich in die übliche Schlange vor der Fähre an. Nach etwa 1 1/2 Stunden Wartezeit war ich dann endlich am Schalter und die junge Dame dort meinte, ich müsse erst ins Büro der Fährgesellschaft um da mein Ticket umzubuchen und mich dann von Neuem in die Warteschlange einzureihen. Hmm… vielleicht habe ich ein wenig böse geschaut, ich konnte sie auf alle Fälle recht schnell davon überzeugen, dass ich dies bestimmt nicht tun würde und schwuppdiwupp hatte ich mein Bordticket 😉

die Luxusherberge ;-)
die Luxusherberge 😉

Die Überfahrt verlief sehr ruhig; in Dover angekommen fing allerdings das Übel an: Rechts ist links und links ist rechts… oder doch andersherum? Also echt ziemlich gruselig, wenn man noch nie auf der „verkehrten“ Seite Auto gefahren ist. Aber irgendwie schaffte ich es dann doch bis nach London in das noch kurzfristig von mir gebuchte Hostel. Das Gruseln ging weiter: Jede normale Jugendherberge ist dagegen eine Luxusherberge. Doch wie sagte mein Lieblingsweib: Du hast es ja so gewollt.

Ob sie wohl in der Kirche für den Fußballverein beten?
Ob sie wohl in der Kirche für den Fußballverein beten?

Am Abend bin ich dann noch ein wenig durch Westham, ein Londoner Vorort, gelaufen. Das ist schon ein sehr multikulturelles Viertel, noch mehr als ich es von Paris her kannte. Nicht schlimm, aber etwas ungewohnt, wenn man aus dem Sauerland kommt. Noch dazu läuft momentan der Ramadan, also sind nach Sonnenuntergang wahre Menschenmassen auf der Straße. Aber alles sehr friedlich, auch wenn es manchmal so scheint, als wäre man schon im Orient.
Irgendwie habe ich die Nacht in meiner Luxusherberge dann doch herum gebracht und konnte am nächsten Morgen sogar den Luxus einer echten Dusche genießen.

gefahrene Strecke: 585 km gesamt: 585 km

Jetzt geht es bald tatsächlich los

So… die Vorbereitungen sind nun tatsächlich abgeschlossen; es war durchaus aufwändiger eine solche Reise zu planen als ich gedacht habe. Aber nun ist soweit alles erledigt und morgen geht es endlich los. Alle Unterlagen wie Visum für den Iran, Carnet de Passage für den Wagen, Auslandskrankenversicherung  usw. sind besorgt; die Kutsche ist fertig gepackt und … Weiterlesen …

Von London nach Isfahan – Etappen

Da ich ja im letzten Artikel die Stationen der Reise von London nach Isfahan herausgesucht habe, werde ich sie nun erst einmal zusammenfassen um einen Überblick über die Gesamtstrecke zu bekommen und die einzelnen Tagesetappen festlegen zu können. Heutiger Name Zur Römerzeit Land Bemerkung Distanz in km London Londinium Großbritannien Canterbury  Durovernum Cantiacorum Großbritannien 97,9 … Weiterlesen …

Von London nach Isfahan auf Römerstraßen

Meidān-e Emām (Platz des Imams)

In diesem Beitrag werde ich nun die Route von London nach Isfahan genauer festlegen. Für meine Recherchen diesbezüglich habe ich hauptsächlich die Wikipedia benutzt, und dabei ist die Seite Liste der Römerstraßen ein guter Ausgangspunkt. Im Buch Der Medicus nimmt Rob von London nach Calais ein Segelschiff für sich, seine rote Kutsche und die Stute. … Weiterlesen …

Robs Route von London nach Isfahan

Da ich ja vorhabe, die Route des Titelhelden Rob Cole aus dem Buch Der Medicus recht genau nachzureisen, habe ich mir aus dem Roman erst einmal die namentlich genannten Stationen herausgesucht: Station Bemerkung London per Segelschiff nach => Calais Steinburgen in Frankreich des 11. Jahrhundert? Caudry 1. Vorstellung in Frankreich Straßburg Kathedrale im Bau Abzweigung … Weiterlesen …

Der Plan

Vergleicht man Buch und Film, so fällt einem auf, dass der Film doch sehr weit von der Buchvorlage abweicht. Als Film ist er ein gut gemachter Abenteuerfilm, mit gewaltigen Bildern vor eindrucksvollen Kulissen. Meiner Meinung nach gehen aber leider viele Details des Buches verloren und die Änderungen in der Handlung und den Personen sind zu tiefgreifend.

Ich habe das Buch Der Medicus irgendwann in den neunziger Jahren das erste Mal gelesen und war sofort gefesselt von seinem Inhalt. Ich hatte das Gefühl, Teil eines Tatsachenberichtes zu sein, wenn auch der Autor Noah Gordon im Nachwort ausdrücklich erwähnt, dass große Teile des Buches zwar gut recherchiert sind, aber trotzdem im Endeffekt eher eine mittelalterliche Fantasiewelt beschreiben.

Nichtsdestotrotz holte im im Laufe der Jahre das Buch immer mal wieder aus meinem Bücherregal, las es erneut und war immer wieder davon begeistert. Jetzt, nachdem ich den Film gesehen habe, der zweifelsohne mit großartigen Schauspielern vor fantastischen Kulissen glänzt, holte ich das Buch natürlich wieder einmal heraus und begann es erneut zu lesen. Währenddessen und bei Gesprächen mit meiner Lebensgefährtin 😉 keimte bei mir eine Idee:

Wie wäre es wohl, wenn man die fiktive Reise des Rob Cole in der heutigen Zeit tatsächlich einmal nachvollziehen würde? Also sich auf Die lange Reise von London bis ins ferne Isfahan machen, das heute im Iran liegt? Würde man noch etwas von der Atmosphäre des fiktiven Titelhelden sehen oder spüren können? Wie sind die Menschen tatsächlich im Mittelalter über solche riesigen Strecken gereist, welche Wege nahmen sie und gibt es heute noch Spuren davon?

Dies werde ich versuchen herauszufinden, indem ich mich im Laufe diese Jahres auf die Reise machen werde und dabei hier im Blog darüber berichten.